HZ-Tag-Reise 2024

In diesem Jahr führte uns unsere „Hochzeitstagreise“ in die Mittelgebirge von Deutschland. Wir haben tolle Landschaften und Städte gesehen und sind durch verschiedene Mittelgebirge gefahren. Die Reise war aus verschiedenen Gründen ziemlich entspannt – aber lest selber!

Donnerstag, der 1. August:
Die Reise kann starten!
Unsere Taschen waren schnell gepackt, auch wenn wir wegen der Wetterlage für Hitze, aber auch Regen, gewappnet waren und entsprechen eher mehr dabei hatten.

Kurz nach 12 Uhr starteten wir gut gelaunt bei herrlichstem Wetter – und noch nichts ahnend, dass doch etwas Wesentliches im Camper nicht mit dabei war… Schon kurz nach Nürnberg gab es den ersten Regenguss auf der Autobahn, die Wolken wurden immer dichter und dunkler. Kurz vor 17 Uhr hatten wir nochmal eine ganz besondere Lichtstimmung, die ich unbedingt mit dem Tele festhalten wollte. Im Sitz umgedreht – und erst knapp eine viertel Stunde vor unserem Ziel festgestellt, dass die beiden Kamerarucksäcke, die wir immer so schön auf dem Rücksitz festschnallen, nicht da sind… Was für ein „Mega-Gau“! Zum „Glück“ war recht schnell klar, dass beide schön zusammengeräumt im Büro stehen geblieben waren…
Wir checkten kurz in der kleinen Pension am Bahnhof von Bad Lobenstein ein, gingen dann noch etwas spazieren – und ich machte meinem Frust Luft… Dass ausgerechnet ich das Fotoequipment nicht dabei hatte, konnte ich nicht verstehen… Aus diesem Grund gibt es in diesem Blog zum ersten Mal nur Handybilder zu sehen. 
Und: Eigentlich ist ein Urlaub so ohne schwere Fotorucksäcke mal etwas anders.

Freitag, der 2. August:
Ein Lost Place im Wald
Ich war immer noch sehr zerknirscht wegen meiner Dummheit mit den Kameras. Und dann regnete es heute auch noch weiter… So ließen wir uns mit dem Frühstück Zeit, wollten dann aber irgendwann doch los fahren.
Und man kann ja die Landschaft auch im Regen erkunden.
Wir starteten an einem Wanderparkplatz, der direkt an der früheren innerdeutschen Grenze liegt. Das ist schon etwas Besonderes, wenn man über eine kleine Brücke geht und weiß, dass das mal nicht so einfach ging. Hier beginnt / endet auch der „Rennsteig“, einer der bekanntesten Wanderwege in Deutschland.
Bei der Weiterfahrt folgten wir der Beschilderung zur Burgruine Blankenberg. Hier fing es wieder kurz zu regnen an, trotzdem spazierten wir durch das kleine Waldstück noch zur Aussicht „Bastei“, wo man bei schönem Wetter auf jeden Fall eine tolle Aussicht hat.
Unser Hauptziel für heute war aber die Ziemestalbrücke, ein Lost Place mitten im Schiefergebirge. Wir fanden am Ende einer schmalen Straße einen Parkplatz und wanderten erst einmal zur Ruine der Wysburg.
Dann ging es steil nach unten, über einen Bach – und dann standen wir am Fuß der beeindruckenden Brücke!
Noch kurz einen weiteren Bach überwinden, dann kann man eine sehr schmale Treppe direkt neben den Stahlträgern nach oben gehen. 
Oben ging es natürlich auch über die Brücke, immer schön am Rand, denn hin und wieder kommen hier Draisinen vorbei – solche Touren können hier gebucht werden.
Wir machten einige Fotos von der Brücke, dann ging es wieder runter und einen anderen Wanderweg zurück zum Bus. Mittlerweile wurde das Wetter auch immer besser und so spazierten wir nach unserer Rückkehr nach Bad Lobenstein von der Pension aus noch in die hübsche Altstadt und kehrten für unser Abendessen bei einem Chinesen ein.

Samstag, der 3. August:
Es geht in den Harz
Heute ging es schon weiter, noch vor 10 Uhr machten wir uns auf den Weg. Das Wetter war viel besser geworden! So gab es einen ersten Stopp an einer Saale-Staustufe, der Bleilochtalsperre. Ein weiterer Punkt auf meiner Reiseliste war eine wunderbaren Aussicht auf eine der Saaleschleifen vom Saaleturm. Bald ging es weiter, noch ein kurzer Stopp in Ziegenrück, wo wir uns das Viadukt und die Auffaltung einer Gesteinsformation anschauten. Auf der Weiterfahrt holten wir uns noch eine kleine Brotzeit und parkten an einem kleinen Dorfweiher für eine Pause. Über Landstraßen ging es weiter in den Norden, ich machte noch ein kurzes Foto von einem tollen Schloss. 
Unser nächstes Ziel, der Harz, war kurz vor 17 Uhr erreicht. Wenn man hier durch die „Wälder“ von toten Baumstümpfen kommt, ist das schon etwas bedrückend.

Sonntag, der 4. August:
Regenrunde 
Leider ging der Tag heute wieder mit schlechtem Wetter los. Wir genossen erstmal das Frühstück, fuhren dann los Richtung Brocken. Da dieser aber ganz dick in Wolken war, wurde es nichts mit der Wanderung nach oben. So machten wir „Autowandern“, bestaunten die Umgebung. Auf einer Hochebene hielten wir an und freuten uns über die tollen Wolken – bevor die wieder mal den Regen freiließen.
In Elbingerode kamen wir durch Zufall zu einem Oldtimertreffen – und da schauten wir uns gleich mal die tollen Fahrzeuge an! Leider fing es wieder zu schütten an und wir fuhren weiter im Regen. 
Am frühen Nachmittag hörte der Regen langsam auf. Wir machten einen kurzen Stopp am Königshütter Wasserfall, der recht klein ist, aber gut zu Fuß zu erreichen, da er direkt an der Straße liegt.
Da wir noch recht früh dran waren, beschlossen wir spontan mit der Wurmbergbahn auf den Gipfel bei Braunlage zu fahren. Leider wurde plötzlich das Wetter schlechter und schon während der Fahrt nach oben hieß es, dass die letzte Bahn eine Stunde eher als normal wieder runterfahren würde – was für uns bedeutete, dass wir knapp 1/2 Stunde auf dem Gipfel hatten… Nicht so toll und ich hab mich schon etwas geärgert.
Abends ging es dann noch in eine Pizzeria zum Essen, bevor wir uns auf den Weg in unser kleines Hotel machten.

Montag, der 5. August:
Stadt und Landschaft 
Den Tag hatten wir für den Besuch von Quedlinburg eingeplant, einer Welterbestadt. Knapp eine Stunde Fahrt lagen vor uns, dann schauten wir uns in dieser wirklich schönen Stadt mit vielen wunderschönen Fachwerkhäusern um. Natürlich wurden viele Fotos gemacht, auch wenn wir dafür ja nur die Handys hatten. Eine kurze Pause gab es noch im Baumkuchenkaffee, dann ging es über weitere schöne Gassen zurück zum Parkplatz – ein weiteres Ziel hatte ich noch für heute geplant.
Dieses war auch nur ein paar Minuten weit weg. Wir parkten auf dem großen, kostenpflichtigen Parkplatz, dann ging unsere kleine Wanderung los. Schwierig und hoch ist es hier nicht – aber wunderschön! Die Teufelsmauer zieht sich durch die Landschaft, wie das Rückgrat eines Dinosauriers. Das war wirklich ein Erlebnis und ich habe meine Fuji doch ziemlich vermisst. Wir gingen einen Rundweg und so hatten wir nochmal einen tollen Blick von unten auf die Felsen, bevor wir wieder beim Bus ankamen.
Dann sollte es eigentlich zurück gehen – aber plötzlich sah ich weitere tolle Felsen – und da musste ich hin!
Hier geht man ein Stück länger vom (hier kostenlosen) Parkplatz bis zur Location – und da war ich nochmal total begeistert! Das „Hamburger Wappen“ ist eine weitere tolle Felsformation, die absolut sehenswert ist!
Hier hätten wir noch mehr Zeit verbringen können, das Licht war gerade ganz besonders und ich tat mich schwer, diese schöne Landschaft zu verlassen.
Aber es war kurz vor 18 Uhr und wir hatten Hunger. So kauften wir uns in einem Discounter unser Picknick, fanden einen wunderbaren, ruhige Platz und ließen es uns gut gehen, bevor wir wieder zurück nach Braunlage fuhren.

Dienstag, der 6. März:
Zurück in den Thüringer Wald 
Und wieder ging es weiter – heute endlich mal ein Start bei strahlend blauem Himmel!
Zuerst fuhren wir zum „Oderteich“ ganz in der Nähe. Dort entschlossen wir uns für die knapp 4 km lange Wanderung drum herum – und das war wirklich schön! Über Bohlenwege, durch den Wald, stellenweise natürlich auch hier die toten Kiefern, aber auch viel frisches Grün.
Es ging dann weiter Richtung Süden, noch ein kurzer Stopp an einer Oderstaustufe. Ein Stück weiter machten wir unsere Kaffeepause am „Mittelpunkt Deutschlands“ und fuhren dann bis zu unserem nächsten Ziel, Bad Liebenstein.
Nachdem wir ins Hotel eingecheckt hatten, machten wir uns noch auf den Weg zu einem schönen Plätzchen mit Aussicht für unser Picknick. Und schauten uns danach im Abendlicht noch die wunderbare Parkanlage vom Schloss Altenstein an.

Mittwoch, der 7. August:
Unser Hochzeitstag
Wir hatten heute zwar Wolken, aber es regnete nicht!
Nach dem Frühstück starteten wir Richtung Baumkronenpfad Hainich – ein UNESCO-Weltnaturerbe!
Es ist wirklich schön dort, mit unserer Gästekarte bekamen wir sogar einen Nachlass auf den Eintritt.
Wir ließen uns viel Zeit, liefen den ganzen Pfad ab, bestaunten die tolle Rundumsicht vom Turm. Danach machten wir noch einen kleinen Spaziergang durch den „Hainich“, ein schön angelegter Pfad, wo gerade Kinder auch viel entdecken können. Dann fuhren wir zurück, kurz unter die Dusche und schick gemacht – und kurz darauf ein sehr leckeres Essen mit Bierprobe in einem schönen Restaurant am Kurpark genossen.

Donnerstag, der 8. August:
Drachenschlucht und Eisenach
Für heute hatte ich eine Wanderung geplant. Relativ nah an Bad Liebenstein ist die Drachenschlucht. Im Internet hatte ich gelesen, wo man gut parken kann, Wanderschuhe an und los ging es – und zwar erst einmal ziemlich weit nach unten. Uns kamen sehr viele Menschen entgegen, wir überlegten schon, ob die Runde andersherum „besser“ gewesen wäre. Es geht immer wieder durch enge „Schluchten“, über Bohlenwege, Holztreppen und Metallgitterböden, die über dem Bach gelegt sind. Ganz am Schluss und somit am unteren Einstieg zur Schlucht, war der schönste Teil – eine sehr enge Stelle, die rechts und links von hohen, steilen, grünen Wänden begrenzt ist.
Danach öffnet sich der Weg wieder. Wir beschlossen, die Treppen links wieder nach oben zu gehen. Dort kommt man nach einiger Zeit zu einer weiteren schönen Stelle, der „Elfengrotte“. Hier kletterten wir ein bisschen rum, der „Wasserfall“ hier war aber leider nur ein kleines Rinnsal.
Weiter ging es über Forstwege, bis wir nach knapp über drei Stunden wieder am Parkplatz waren.
Danach fuhren wir in nur ein paar Minuten entfernte Eisenach, wo wir uns ein leckeres Eis am Marktplatz gönnten und ein paar der wichtigsten historischen Highlights anschauten.  Wir schauten kurz beim Geburtshaus von Johann Sebastian Bach vorbei und in der Georgenkirche waren wir natürlich auch – hier wurde Bach getauft. Martin Luther ist eine weitere wichtige Persönlichkeit, die hier eine zeitlang gelebt hat. 
Es ging dann die kurze Strecke zurück nach Bad Liebenstein, ein Stück außerhalb fanden wir noch einmal eine nette Stelle für ein Picknick. Auf der Heimfahrt hielten wir kurz am Trusetaler Wasserfall, der direkt neben der Hauptstraße ist. Hier könnte man auch eine schöne Wanderung machen – vielleicht ja bei unserem nächsten Besuch?
Da es aber mittlerweile 20 Uhr war, ging es zurück zum Hotel und aufs Zimmer.

Freitag, der 9. August:
Es geht nach Hause
Wir hatten uns dazu entschlossen, heute schon den Heimweg anzutreten.
Auf dem Weg machten wir einen kleinen Stopp an einem See in der Nähe von Coburg, später bummelten wir noch ein bisschen durch Bamberg, das wir beide auch noch nicht kannten. In einem kleinen Hinterhof aßen wir leckeren Kuchen, bevor es weiterging. Mit dem Verkehr hatten wir zum Glück keine Probleme und so kamen wir gegen 19 Uhr gut daheim an.

Ein Fazit:
Wir haben mal wieder festgestellt, dass es in Deutschland noch sehr viele schöne Ecken zu entdecken gibt. Egal, ob bezaubernde, kleine Dörfer und Städte mit Fachwerkhäusern, besondere Landschaften oder Ausblicke auf Flüsse: nicht weit weg von uns kann man viel Neues entdecken.
Und: Ich muss hier quasi unbedingt noch einmal hin, denn einiges würde ich gerne mit meiner Profikamera festhalten. Gerade was den Telebereich anbelangt können Handys einfach nicht mithalten. Und schöne Langzeitbelichtungen macht man auch am besten mit dem richtigen Equipment.
Allerdings war es auch ein etwas anderes Reisen, da wir immer mit „leichtem Gepäck“ unterwegs waren und nicht über Objektivwechsel, Stativ aufbauen oder Rückenschmerzen nachdenken mussten. Einfach mal eine ganz neue Erfahrung!

Hier ein paar Infos und Links zu unseren Unterkünften:

Eine kleine, liebevoll umgebaute Pension im Bahnhof der Stadt. Vier individuell und sehr liebevoll eingerichtete Zimmer, ideale Lage fußläufig zur Altstadt.

Connys Träumerei

Ein schönes, kleines Drei-Sterne-Hotel am Rande von Braunlage:
Hotel Brunnenbach

Ein größeres Hotel am Kurpark der Stadt:

Kulturhotel Kaiserhof

2 Kommentare

  • Ja, in Deutschland haben wir so wunderschöne Ecken. Witzig, in Quedlinburg war ich nun auch das erste mal im August <3 Schöne Impressionen und happy Hochzeitstag nachträglich 🙂
    LG Chrissi

    Antworten
    • Liebe Chrissi, vielen Dank für deine Glückwünsche! Ja, es gibt noch viel zu entdecken in Deutschland! Dann würden mich mal deine Fotos und Erfahrungen von Quedlinburg interessieren! LG, Andrea

      Antworten

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