Norwegen – Woche 3

In Woche drei hatten wir wirklich Glück: Genau an den „wichtigen“ Fototagen, auf der Vogelinsel Runde, schien die Sonne! Und davon bekommt ihr im Blog zur 3. Urlaubswoche einiges zu sehen!

Tag 15, Sonntag, der 16. Juli:
Ein tolles Wasserfallerlebnis
Wir starteten den heutigen Tag schon etwas früher, denn für den Nachmittag war wieder Regen angesagt – und den nächsten Wasserfall auf unserm Plan wollten wir trocken erleben.
Wir fahren zum Vøringfossen, dort gibt es einen großen Parkplatz, wo wir zum Glück noch einen Platz finden – und dann sind wir hier erst einmal zwei Stunden unterwegs!
Was für ein gigantisches Schauspiel! Es gibt sehr viele Aussichtsplattformen, eine Stahlbrücke über die Schlucht, einfach unglaubliche Eindrücke! Und für mich hin und wieder eine Herausforderung, denn an manchen Stellen macht sich die Höhenangst doch wieder bemerkbar. 
Markus holt dann aus dem Auto doch noch schnell das Equipment für die Langzeitbelichtung – für was haben wir denn alles mitgenommen, wenn wir es nie hernehmen! So entstehen hier ein paar Aufnahmen, bevor es weitergeht. 
Wie angekündigt wird das Wetter immer schlechter. Für uns ging die Tour weiter durch den Nationalpark „Hardangervidda“, an einem tollen Flusslauf machen wir noch ein paar Fotos. Es würde noch viele tolle Stellen zum Fotografieren geben, aber aufgrund des ständigen Regens blieben wir nicht so oft wie gewünscht stehen. Zu Glück konnten wir zum ersten Mal ein paar Ausläufer von einem Gletscher sichten, wenn auch ganz weit hinten am Horizont.

Tag 16, Montag, der 17. Juli:
Richtung Westen – und viel Regen
Nach einer sehr regnerischen Nacht starteten wir gegen 10 Uhr Richtung Nord-Westen. Nach einer knappen halben Stunde kamen wir zufällig noch an einem Wasserfall vorbei, den wir spontan anschauen wollten. Dabei wanderten wir durch einen schönen Wald, sogar einen Wildbach überquerten wir – und drehten dann doch nach der ersten Sichtung aus der Ferne um. Der Weg wurde immer schlechter und ging dazu noch steiler bergauf. Und da der Regen langsam wieder einsetzte gingen wir zurück. 
Gegen 13 Uhr hatten wir tatsächlich mal für knapp 10 Minuten Sonne – und nutzten das für ein paar Drohnenaufnahmen und Langzeitbelichtungen an einem weiteren kleinen Wasserfall.
Kurze Zeit später fuhren wir die enge Kurvenstraße zur Aussicht Stegastein hoch, bekamen zum Glück einen Parkplatz – und schauen uns die eigentlich tolle Aussicht über den Aurlandsfjord bei Regen an. 
Wir hatten uns kurz zuvor entschieden, nicht den im Tal vor der Zufahrt zum Stegasein beginnenden, 24 km langen Tunnel zu fahren, sondern die Bergwelt zu erkunden.
Und so machten wir auch auf knapp 1360 Meter Höhe bei 6 Grad Außentemperatur, Regen und heftigem Wind eine kleine Kaffeepause – im Bus natürlich!. Später liefen wir noch über ein kleines Eisfeld – irgendwann ist es egal, wie nass es (man) ist…

Tag 17, Dienstag, der 18. Juli:
Weiterhin viel Regen…
Langsam nervte es wirklich… Wir waren extra in den Osten gefahren, weil dort das Wetter besser sein sollte – und hatten doch nur Regen… Da wir aber in ein paar Tagen an der Küste sein mussten, weil ich noch einmal eine Unterkunft gebucht hatte, ging es heute noch weiter in den Westen.  
Wir nutzten wieder eine Fähre, fuhren eine schöne Serpentinenstraße nach oben zu einer tollen Aussichtsplattform mit Blick über das Gaularfjellet – und standen wieder einmal im Regen… Da kann man schon mal schlechter Laune sein…
Ein Stück weiter hielten wir zufällig wieder an einem schönen Wasserfall, dem Likholefossen. Ein sehr breiter Flusslauf, über den eine tolle Stahlbrücke gebaut wurde. Da es gerade mal nicht regnete, gingen wir hier sogar ein Stück den tollen Bohlenweg durch den Wald spazieren. Da es aber bis zu den Wasserfällen an der Steilwand zu weit war und der Regen wieder einsetzte, ging es zurück zum Auto.
Wir fuhren heute bis zur Stadt Førde, dort hatte ich für uns einen Campingplatz am Stadtrand gefunden. Und da es hier sogar noch ein freies Zimmer gab, gönnten wir uns das. Sehr klein, aber ein eigenes Bad und vor allem trocken! Das musste nach all dem Regen jetzt mal sein!

Tag 18, Mittwoch, der 19. Juli:
Weiter an die Küste
Ja, auch am heutigen Tag regnet es beständig… Und da wir so gefrustet sind, gehen wir im hiesigen Einkaufscenter in Førde shoppen – und finden für mich eine tolle Regenjacke – also einen „Friesennerz“. Der wird kurze Zeit später an einer schönen Stelle an der Küste auch gleich eingeweiht… 
Heute geht es weiter bis zur Insel Fågsøy. Da wir dort einige Punkte auf der Besichtigungsliste haben, suchen wir uns schon kurz vor der Fahrt auf die Insel einen sehr netten kleinen Campingplatz direkt am Meer. Am nächsten Tag sollte es auch mal ein paar Sonnenminuten geben, darauf waren wir schon gespannt.

Tag 19, Donnerstag, der 20. Juli:
Inselsightseeing und weiter auf die Vogelinsel Runde
Der Tag startete mit den ersten blauen Flecken am Himmel – und es regnete nicht!
Wir fuhren über die große Bücke auf die Insel Fågsøy, dort ging es zuerst nach links zum „Kannesteinen“, einem der Hotspots in Norwegen. Und wir waren hier ganz alleine!
Dann mussten wir die Strecke leider wieder zurück, um in die andere Richtung zum Leuchtturm Kråkenes zu fahren. Den erreicht man nach einem kurzen Spaziergang. Leider ist er so niedrig, dass man ihn vom Land aus kaum sieht. Markus kletterte extra einen Hügel nach oben, um einen besseren Blick zu erhaschen.
Dann gab es noch einen kurzen Stopp am hiesigen Sandstrand – und da sah es dann echt wie in der Karibik aus, nur ca. 20 Grad kälter.
Da wir noch ein Stück Fahrt vor uns hatten, machten wir uns dann aber endlich auf den Weg Richtung Norden zu unserem Ziel für die nächsten Tage.
Die letzte von mir gebuchte Unterkunft der Reise war ein nettes Guesthouse auf der Vogelinsel Runde. Hier wollten wir einiges an Vögeln fotografieren – und gleich am Abend, als wir ankamen, wurde uns empfohlen, doch gleich noch die Wanderung zu den „Puffins“ zu machen. Und was wir dann noch erlebten, war einfach atemberaubend!
Es regnete nochmal ganz kurz – und dann hatten wir das Glück, dass die Abendsonne rauskam, und wir den bezaubernden und gar nicht scheuen Papageitauchern total nah kommen konnten! 
So verging die Zeit total schnell, wir konnten uns gar nicht satt sehen – und machten uns erst nach 22 Uhr an den Abstieg, erlebten sogar noch einen tollen Regenbogen!
Beseelt von diesem Erlebnis saßen wir noch bis kurz vor 1 Uhr nachts im leeren Restaurant des Guesthouses und schauten die Bilder mal grob durch.

Tag 20, Freitag, der 21. Juli:
Wandern auf Runde
Auch heute ist das Wetter einfach wunderbar!
Vormittags zwar noch einige Wolken, als wir dann aber am späten Nachmittag endlich zur großen Wanderung auf Runde starten, haben wir Sonne. 
Wir gehen den Weg Richtung Leuchtturm, bis runter aber nicht, denn das sparen wir uns, da wir eh einiges an Höhenmetern machen.
Heute sehen wir den Vogelfelsen mit den Basstölpeln, haben eine grandiose Aussicht auf die Küstenlinie.
Und kommen auch wieder erst nach 21 Uhr zur Unterkunft zurück, wo wir uns im Bus noch CousCous mit Gemüse kochen.

Tag 21, Samstag, der 22. Juli:
Eine wunderbare Bootstour
Gestern hatten wir spontan vor der Wanderung noch eine Bootstour mit Johan gebucht. Diese startet um 11 Uhr am Vormittag – und wird einfach der Wahnsinn! Das Meer ist ziemlich ruhig – trotzdem ist es gar nicht so einfach, die Vögel bei den durchaus vorhandenen Wellen zu fokussieren. So entstehen sehr, sehr viele Bilder, wo einiges an unscharfen Ergebnissen gelöscht werden kann.
Wir sehen die Basstölpel-Kolonie, die wir gestern vom Felsen gegenüber fotografiert haben, heute von unten und viel näher. Und es ist einfach sehr erschreckend, wieviele bunte Plastikseile von Netzen in den Nestern der Vögel landen… Zum Glück sind uns keine Tiere aufgefallen, die in dem Müll verendet sind…
Aber der Basstölpel, der neben unserem Boot das Plastik eingesammelt hat, hat uns echt geschockt…
Trotz allem haben wie so viele tolle Ergebnisse der hiesigen Vogelwelt, dass die Auswahl unglaublich schwer war – deshalb hat es mit dem Blog auch etwas länger gedauert.
Wenn ihr selbst mal hierher kommt – bucht unbedingt die Bootstour! Denn mit knapp unter 30 € ist sie allemal das Geld wert! Zwei Stunden dauert sie und man erfährt auch viel über die Tierwelt.
Wir sitzen später in der Sonne und sichern und sichten gleich mal die Bilderflut. Am Nachmittag spazieren wir noch das kleine Stück zum hiesigen Leuchtfeuer und genießen die Sonne und den Blick über die Küste.
Abends gönnen wir uns ein leckeres Abendessen im Restaurant, bevor es wieder aufs Zimmer geht.

In unserer dritten Urlaubswoche waren die Vogelbegegnungen einfach das Highlight. Auch wenn das Wetter vorher ziemlich schlecht war – wir waren absolut dankbar, an den wichtigsten Tagen schönes Wetter gehabt zu haben!

Ihr habt den ersten Bericht verpasst? Hier kurz der Link zu Teil 1!
Und wenn ihr Teil zwei auch lesen wollt: Hier der Link zum Bericht der Woche 2.

2 Kommentare

  • Hallo Andrea,
    ich bin erst heute dazu gekommen, dass ich Deine Fotos mal auf dem Notebook und nicht immer nur auf dem Handy angesehen habe. Und das hat sich sehr gelohnt! Ein wunderbarer nachvollziehbarer Reisebericht aus Norwegen. Herzlichen Dank dafür. Da möchte man vielleicht doch auch mal hin. Ganz schmerzlich bewusst wird einem dabei auch, wieviel besser, klarer und stimmungsvoller die Fotos sind, die mit einer Kamera aufgenommen werden. Bei vielen Bildern habe ich nochmals richtig gestaunt wie detailreich und scharf auch Kleinigkeiten in der Ferne sind.

    Vielen Dank für den stimmungsvollen Bericht – trotz Regen!

    Liebe Grüße

    Heinz
    (derzeit und bis 5.9. in Irland)

    Antworten
    • Hallo Heinz!
      Vielen Dank für deine tolle und ausführliche Rückmeldung! Ja, Bilder dann nochmal auf einem großen Bildschirm anzuschauen ist ganz was anderes. Ich habe zwar auch ein paar Handybilder eingebaut, bei vielen Bilden war es aber nötig, mit der Bildbearbeitung noch Details rauszuholen – und das geht in der Form halt wirklich nur mit den RAW-Dateien.
      Euch noch viel Spaß und eine tolle Zeit in Irland, liebe Grüße an euch beide!
      Andrea

      Antworten

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